Die Waschmaschine schleudert nicht mehr – der Alptraum jeder Hausfrau und jedes Hausmanns. Ist die Maschine kaputt und kommt eine teure Reparatur auf mich zu? Nicht in jedem Fall! In diesem Artikel erklären wir die 10 häufigsten Ursachen warum die Waschmaschine nicht mehr schleudert.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Die Waschmaschine schleudert nicht – die 10 häufigsten Gründe warum
- 2 Fremdkörper im Ablaufschlauch
- 3 Ein verstopftes Flusensieb
- 4 Verstopfter Siphon
- 5 Verstopfte oder kaputte Laugenpumpe
- 6 Die Transportsicherung ist nicht entfernt
- 7 Falsche Beladung der Waschmaschine
- 8 Die Waschmaschine steht falsch
- 9 Defekte Federung und Dämpfung
- 10 Kohlebürsten sind abgefahren
Die Waschmaschine schleudert nicht – die 10 häufigsten Gründe warum
Die häufigsten Ursachen, die das Schleudern verhindern, lassen sich unterteilen in
Wasserablauf gestört
- Fremdkörper im Ablaufschlauch
- Flusensieb ist verstopft
- verstopfte Laugenpumpe
- defekte Laugenpumpe
- verstopfter Siphon
andere Fehlerursachen
- die Maschine wurde falsch beladen
- die Waschmaschine steht schief
- Defekte Stoßdämpfer
- Motor defekt
- Transportsicherung wurde nicht entfernt
Fremdkörper im Ablaufschlauch
Wenn das Brauchwasser nicht abgepumpt werden kann, dann startet die Waschmaschine nicht mit dem Schleudern. Fremdkörper im Ablaufschlauch, wie z.B. Flusen oder Papiertaschentücher sorgen dafür, dass das Abwasser nicht abläuft. Ein Sonderfall sind Münzen. Stehen diese zur Durchflussrichtung, ist alles OK, dass Wasser kann abfließen. Steht die Münze allerdings quer, läuft kein Wasser.
Die Fremdkörper bleiben meist an der engsten Stelle stecken. Dies muss nicht immer im Inneren der Waschmaschine sein. Außerhalb der Maschine z.B. vor einem Verbindungsstück zum Ablaufschlauch oder am Anschlussstutzen des Ablaufschlauches.
So „erhören“ Sie, wo die Verstopfung steckt
Eine Verstopfung auf der Ansaugseite erkennen Sie an einem pulsierenden Pumpgeräusch. Die Pumpenflügel abwechselnd die Wassersäule ansaugt und dann wieder leer läuft und Luft ansaugt
Eine Verstopfung auf der Ablaufseite erkennen Sie hingegen an einem stetigen und gleichmäßigen Ton, da hier das Wasser gegen die Verstopfung gepumpt wird, dort aber nicht weiter kommt.
Ein verstopftes Flusensieb
Auch ein verstopftes Flusensieb verhindert das Abpumpen des Wassers und auch hier quitiert die Waschmaschine den Dienst und beginnt nicht mit dem Schleudervorgang. Doch Sie bekommen die Maschine ganz einfach wieder überredet zu schleudern.
In aktuellen Waschmaschinen werden meist nur noch Fremdkörperfallen eingesetzt und nicht mehr die klassischen Flusensiebe. Der Vorteil einer Fremdkörperfalle ist, dass die Flusen direkt mit dem Abwasser weggespült werden und sich nicht mehr im Flusensieb* festsetzen. Dennoch, auch eine Fremdköperfalle kann sich zusetzen und wenn es nur eklig riechender Schmodder ist. Wie Sie das Flusensieb ganz einfach reinigen können, haben wir auf unserer Seite „Waschmaschine reinigen in 5 Schritten“ beschrieben.
Verstopfter Siphon
Sind Ablaufschlauch und Flusensieb frei von Fremdkörpern, dann unbedingt auch den Siphon überprüfen. Auch der Siphon ist bevorzugt der Ursprung allen Übels und die Verstopfungen an dieser Stelle bleiben gern unentdeckt. Um die Verstopfung zu beseitigen, reicht es meist einen einfachen Kleiderbügel zu nehmen und diesen in einen langen Draht zu biegen. Damit kommt man gut um die Ecke des Siphons und kann die Verstopfung lösen. Füllen Sie mit einer Gießkanne Wasser in den Siphon und prüfen Sie, ob die Verstopfung beseitigt wurde.
Verstopfte oder kaputte Laugenpumpe
Die Laugenpumpe sorgt dafür, dass die Waschlauge nach dem Waschvorgang abgepumpt wird und das Schleudern beginnen kann.
Es gibt zwei Arten von Laugenpumpen:
Laugenpumpen mit Spaltmotor sind elektrisch und mechanisch sehr widerstandsfähig und können oft und einfach repariert werden. Der Wirkungsgrad eines solchen Spaltmotor beträgt allerdings nur 20-30%.
Eine undichte Pumpe ist die häufigste Ursache, warum die Laugenpumpe mit Spaltmotor nicht pumpt. Der Grund dafür sind Haare oder Flusen, die sich um die Welle gewickelt haben. Die Verstopfung drückt die Dichtungen auf – die Pumpe ist undicht. Im Normalfall reicht es die Verschmutzung zu entfernen und die Dichtungen wieder in die ursprüngliche Position zu drücken. Wenn das nicht mehr möglich ist, kann man die Dichtungen auch einfach tauschen.
Magnetpumpen sind im Wirkungsgrad besser als Pumpen mit Spaltmotor. Sie haben allerdings eine deutlich kürzere Lebensdauer. Magnetpumpen können in beide Richtungen (links und rechts) anlaufen und sind daher symetrisch aufgebaut. Ein anfängliches Klappern stellt keinen Fehler dar, sondern zeigt lediglich, dass sich der Rotor noch nicht „entschieden“ hat, in welche Richtung sie drehen will.
Bei Magnetpumpen kommt es deutlich seltener zu Undichtigkeiten, wie bei den Laugenpumpen. Die häufigste Fehlerursache bei dieser Pumpenart ist ein Lagerschaden. Die Pumpe läuft an und summt und klappert, es befindet sich aber kein Fremdkörper in der Pumpe – ein deutliches Zeichen für einen Defekt! Hier hilft nur der Austausch der Pumpe. Manchmal kann es vorkommen, dass der Fehler nur sporadisch auftritt. Die Pumpe läuft mitunter mehrere Male hintereinander fehlerfrei an und einmal nicht. Wenn Sie sich unsicher sind, stellen Sie die Maschine auf Abpumpen und schalten sie die Maschine mehrere Male ein und wieder aus, bis die Maschine mit dem Abpumpen beginnt.
Die Transportsicherung ist nicht entfernt
Zum Schutz der Waschmaschine befindet sich auf der Rückseite eine Transportsicherung. Meist handelt es sich dabei um eine oder zwei lange Metallstangen, die verhindern, dass sich die Waschtrommel während des Transports bewegt. Stellen Sie sicher, dass Sie diese Sicherung vor dem Einschalten der Maschine entfernen. Eine nicht entfernte Transportsicherung erkennen Sie an einem rhytmisch schlagendem Geräusch. Hören Sie dieses Schlagen trotz entfernter Transportsicherung so kann dies an einem gebrochenen Ausgleichsgewicht liegen.
Falsche Beladung der Waschmaschine
Waschmaschinen haben eine Unwuchtkontrolle. Dadurch wird vermieden, dass beim Schleudern eine Unwucht entsteht und die Maschine Schäden davon trägt. Die Waschmaschine versucht die Wäsche in der Waschtrommel so zu positionieren, dass die Trommel beim Schleudervorgang „rund“ läuft. Ist dies auf Grund von zu viel oder zu wenig Wäsche in der Maschine nicht möglich, startet die Maschine nicht mit dem Schleudern. Hier hilft es entweder Wäsche hinzuzufügen oder zu entnehmen.
Die Waschmaschine steht falsch
Steht die Waschmaschine schief oder auf unebenen Grund, dann wackelt sie beim Schleudern sehr stark. Die Unwuchtkontrolle der Waschmaschine unterbricht den Schleudervorgang um den Waschvollautomaten vor Beschädigungen zu schützen. Stellen Sie unbedingt einen festen und sicheren Stand der Maschine sicher, nur so sind zufriedenstellende Waschergebnisse möglich.
Defekte Federung und Dämpfung
Der Waschbottich ist mit Federn und Stoßdämpfern fixiert, diese federn die Vibrationen, die durch die Unwucht beim Schleudern entstehen, ab. Das Gewicht des Laugenbehälters ist zudem durch Ausgleichgewichte erhöht. Diese Gewichte können aus Beton oder Gußeisen bestehen und werden außen am Bottisch verschraubt oder angegossen.
Die Federung und Dämpfung kann durch zwei unterschiedliche Mechanismen erfolgen
Federung durch getrennte Federn und Dämpfer
Der Waschbottich wird an Federn am Gehäuse der Waschmaschine aufgehangen. Unten wird der Bottich durch Reibungsdämpfer oder Öldruckdämpfer befestigt.
Federbeine
Der Laugenbehälter steht auf zwei bis vier Federbeinen (eine Kombination aus Öldruckdämpfer und Druckfeder). Zusätzlich ist der Waschbottich durch Federn oder Dämpfer an den Seiten befestigt. Diese Federn nehmen die Seitenkräfte auf und sorgen damit für einen ruhigeren Lauf.
Sind die Dämpfer defekt oder die Ausgleichsgewichte gebrochen bzw. abgebrochen, dann hilft nur ein Austausch der defekten Teile.
Kohlebürsten sind abgefahren
Die Kohlebürsten* versorgen den Motor mit Strom. Sind die Kohlebürsten abgefahren, entsteht ein „Bürstenfeuer“. Dieses Bürstenfeuer erkennt man an einem knisternden Geräusch. Sollten Sie ein solches Geräusch bemerken, stoppen Sie sofort die Maschine, ansonsten kann es den Motor zerstören. Wir empfehlen für den Tausch der Kohlebürsten einen Fachmann hinzuzuziehen. Sollten Sie sich den Wechsel jedoch selbst zutrauen, so können Sie sich im folgenden Video informieren.
Ein verstopftes Flusensieb war auch bei mir vor einiger Zeit die Ursache für meine defekte Waschmaschine. Das Problem konnte jedoch erfreulicherweise behoben werden. Selbst die beste Waschmaschine gibt mit der Zeit ihren Geist auf, was in den meisten Fällen nicht allzu schlimm ist, da bei vielen verschiedenen Problemen eine Reparatur erfolgreich ist.